Heute ist Valentinstag. Einige haben ihre große Liebe bereits gefunden, andere suchen noch nach ihr. Allen gemein ist das Hoffen auf ihr ganz persönliches HAPPY END. Daher habe ich heute mal zwei Buchtipps für die Romantischen unter euch. Lasst uns schauen, ob Ella und Annika ihr HAPPY End finden…
KOOPERATION | Die beiden vorgestellten Bücher wurden mir freundlicherweise vom Bastei-Lübbe-Verlag zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Bewertung der Bücher oder den Inhalt des Beitrages.
Wenn´s einfach wär, würd´s jeder machen
Manchmal kannste nix machen, außer weiter
Annika hat sich ihr Leben schön bequem eingerichtet. Sie arbeitet an dem altehrwürdigen Werther-Gymnasium als Musik- und Geografie-Lehrerin und ist bei Schülern und Kollegium gleichermaßen beliebt. Doch ausgerechnet an ihrem Geburtstag erfährt sie, dass sie nach den Sommerferien an die Astrid-Lindgren-Schule – eine in Lehrerkreisen als berüchtigte und weithin gefürchtete Brennpunktschule – versetzt wird. Annika versteht die Welt nicht mehr! Warum ausgerechnet sie?
Schon am ersten Tag in der neuen Schule bewahrheiten sich ihre schlimmsten Befürchtungen: Schon der Weg durch den Hamburger Stadtteil war trostlos; die Spielplätze heruntergekommen; Mauern und Häuser mit Graffitis besprüht; das Schulgebäude ein typischer Sechzigerjahre-Flachdachbau; der Schulhof zubetoniert; Schüler aller Nationen in Jogginganzügen die Junge und starkt geschminkt und gestylt die Mädchen – kurz: viel zu viel Armut. Und auch im Unterricht wird ihr Bild nicht besser: Kaum ein korrekter und vollständiger Satz kommt den Kids der 9c über die Lippen. Wenn sie denn überhaupt mit ihr sprechen. Das Interesse am Lehrstoff ist – positiv formuliert – sehr verhalten. Einzig, vom Kollegium wird sie mit offenen Armen und freundlich empfangen.
Für Annika steht fest: Sie muss hier dringend wieder weg. Doch wie soll sie das anstellen? Als ihr ehemaligen Kollegen und Freunde vom Werther Gymnasium vorwerfen, dass sie sich an der alten Schule nicht ausreichend außerhalb des Unterrichts für die Schule und die Schüler engagiert hat, wächste eine Idee in ihr: Sie würde an ihrer neuen Schule eine Musical-AG gründen und mit dieser einen Preis gewinnen. Dann könne ihr alter Direktor nicht anders, als sie zurückzuholen. Der Plan steht, doch wie soll sie das allein auf die Beine stellen? Sie hat doch keine Ahnung von Schauspiel und Theater.
Unterstützung findet Annika bei ihren neuen Kollegen, die von diesem Projekt begeistert sind und auch von ihrem Nachbarn Sebastian, der selbst Schüler auf der ALS war. Und dann ist da noch Tristan – ein ehemaliger Klassenkamerad von Annika – der inzwischen Theaterregisseur ist. Doch mit Tristan verbindet Annika sehr viele Erinnerungen: Er war ihre erste große und leider unerwiderte Liebe, über die sie nie ganz hinweg gekommen ist. Und dann sind da noch die verdrängten Gefühle, weil sie als Schülerin und Außenseiterin immer von ihren Mitschülern gemobbt worden ist.
Plötzlich sind da all diese Gefühle wieder in Annika und noch ein paar ganz neue Gefühle – ihrem Nachbarn Sebastian gegenüber. Doch eigentlich liebt sie doch noch immer Tristan. Und die Proben mit ihren Schülern gestalten sich auch alles andere als einfach. Annikas bequemes und geordnetes Leben ist ganz schön durcheinander geraten. Aber: Wenn´s einfach wär, würd´s ja auch jeder machen!
Kaum begonnen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eigentlich wollte ich jeden Tag nur ein paar Seiten lesen. Aber dann habe ich es an wenigen Abenden komplett durchgelesen. Auf der einen Seite ist da der Blick in die Brennpunktschule. Ich meine, wie viele Reportagen hat man schon über Kinder in den Randbezirken und solchen Schulen gesehen. Doch zu lesen, wie es in diesen Kindern wirklich aussieht, wie sie sich selbst als zweitklassig und minderwertig einstufen – das erschreckt sehr. Dann aber zu sehen, wie sie aufblühen, wenn jemand an sie glaubt. Auch wenn der Start schwierig war, so wünschte ich, dass alle Kinder in solchen Schulen Lehrer wie Annika hätten.
Und dann ist da auf der anderen Seite Annika selbst. So voller Kämpfe mit ihrer Vergangenheit. Zu sehen, welche Folgen Mobbing in der Schule haben kann, wie lange die Betroffenen das mit sich herumtragen. Ich wünschte, niemand müsste dies erleben! Und wenn doch, so wünsche ich ihm, dass er die Kraft und die Freunde hat, wie Annika sie an ihrer Seite hat. So findet sie am Ende ihr HAPPY END..
Die Autorin: Petra Hülsmann und ihre große Hamburg-Liebe
Petra Hülsmann, geboren 1976, lebt mit ihrem Mann in Hamburg. Kein Wunder also, dass ihre Romane in eben dieser wundervollen Stadt spielen. Wenn man mit ihren Romanhelden durch Hamburg streift, ist es fast wie ein Reiseführer durch die Stadt an der Elbe. Übrigens lebt Annika – die Hauptfigur des Romans – im Hamburger Stadtteil Eilbek – genau wie Petra Hülsmann.
Trotz des großen Erfolg ihrer inzwischen fünf Romane, arbeitet sie nach wie vor zwei Tage die Woche als Fremdsprachekorrespondentin in einer Kanzlei. Sie liebt das Backen und Kochen genauso sehr, wie ihre Romanfiguren. An dieser Stelle muss ich eine Warnung aussprechen: Ihr sollte das Buch keinesfalls hungrig lesen. Denn Petra Hülsmann beschreibt das Backen und Kochen im Buch so detailliert, dass euch das Wasser im Mund zusammenläuft. Am Ende des Buches entschädigt ein leckeres Rezept dafür. Also, ich werde die Himbeer-Muffins mit weißer Schokolade auf alel Fälle mal ausprobieren.
Mehr über Petra Hülsmann erfahrt ihr auf ihrer Website.
Das Interview: Wie viel Petra Hülsmann steckt in der Geschichte
Wie würdest du deine Hauptfigur Annika Paulsen beschreiben?
Annika ist sehr liebenswert, wie ich finde. Sie ist auf der einen Seite freundlich, fürsorglich und lustig. Auf der anderen Seite kann man sie aber auch durchaus als einen kleinen Nerd bezeichnen, und sie ist ein bisschen schüchtern. Sie schleppt so ihren Ballast mit sich herum und hat als Jugendliche Dinge erlebt, die sie geprägt haben. Es fällt ihr schwer, die alten Dämonen zu bekämpfen und ziehen zu lassen. Das ist es, was sie in diesem Roman lernen muss.
Das Setting des neuen Romans ist die Schule. Bist du gerne zur Schule gegangen? Was waren deine Lieblingsfächer?
Ich bin gerne zur Schule gegangen, aber leider war ich auch ganz schön faul. Meine Lieblingsfächer waren Deutsch und Englisch. Geschichte fand ich auch immer interessant, ebenso wie Erdkunde. Alles, was mit Naturwissenschaften zu tun hatte, war der Horror für mich. Vor allem Mathe und Physik.
Wie autobiografisch ist die Geschichte? Warst du selber in einer Musical-AG?
Die Geschichte ist nicht autobiografisch, es gibt aber schon Parallelen zwischen Annika und mir. Ich spiele zum Beispiel auch Klavier, wobei Annika auf einem sehr viel höheren Level spielt als ich. So wie Annika habe ich auch längere Zeit in einer WG gelebt und das sehr genossen. Und Annika wohnt in Eilbek, in diesem Stadtteil wohne ich auch. Beim Schreiben hatte ich immer meine Straße und mein Wohnhaus im Kopf, das war teilweise ganz schön seltsam und sehr nah an mir dran. In einer Musical-AG war ich nie, aber ich habe mal bei einer Schultheateraufführung mitgemacht.
Gerade die Schüler sind besonders authentisch und witzig gezeichnet. Heaven-Tanita, Mesut, Meikel – wie sah hier die Recherche aus? Was hat dich zu den Figuren inspiriert?
Ich habe viele Lehrerinnen und Lehrer aus meinem Umfeld interviewt. Mit zwei Lehrerinnen, die auch selbst an Brennpunktschulen unterrichten, beziehungsweise unterrichtet haben, habe ich sehr lange und ausführlich gesprochen. Das hat mir sehr viel Input und Denkanstöße gegeben. Als ich die Geschichte geplant habe, habe ich mich immer sehr gern in der U-Bahn in die Nähe von Jugendlichen gesetzt und sie belauscht. Auch das hat mich inspiriert und mir vor allem auch dabei geholfen, ihre Art zu reden möglichst real darzustellen.
Quelle des Interviews ist der Bastei-Lübbe-Verlag. Das gesamte Interview könnt ihr auf den Verlagsseiten von Bastei-Lübbe nachlesen.
Worauf wartet ihr noch? Taucht ein in die Welt von Annika!
Na, habt ihr Lust bekommen, in die Welt von Annika einzutauchen? Dann könnt ihr das Buch hier beim Bastei-Lübbe-Verlag bestellen.
Titel: Wenn´s einfach wär, würd´s jeder machen | Autorin: Petra Hülsmann | Verlag: Bastei Lübbe | Erscheinungstermin: 25.05.2018 | Seiten: 575 | ISBN: 978-3-404-17690-8 | Preis: 11,00 Euro (Taschenbuch)
Ihr möchtet gern wissen, wie andere Blogger das Buch fanden? Der Bastei-Lübbe-Verlag verrät es euch…
Wir sehen uns beim Happy End
Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.
Was wäre, wenn jede Geschichte ihr HAPPY END hätte? Für Ella jedenfalls braucht jede Geschichte ihr Happy End. Darum schreibt sie als Bloggerin alle Filme so um, dass sie glücklich enden. Sogar die Titanic fährt bei ihr sicher in den Hafen ein… Doch ihr eigenes Leben liegt gerade wie ein Scherbenhaufen vor ihr. Ihr Freund Philip hat sie verlassen und vor die Tür gesetzt. Sie hat keinen Job und ein gebrochenes Herz.
In all ihrer Trauer und Verzweiflung läuft sie Oscar über den Weg. Durch einen Unfall hat er sein Gedächtnis verloren und Ella möchte alles daran setzen, dass seine Geschichte ein Happy End hat. Zeitgleich muss sie dafür sorgen, dass er nicht erfährt, wer sie ist. Denn sie ist nicht ganz unschuldig an seinem Gedächtnisverlust. Und sie profitiert davon, dass er sie für seine Haushälterin hält und ihr so ein Dach über den Kopf gibt, wo sie dieses doch gerade verloren hat. Doch immer mehr verstrickt sie sich in ihren „Lügen“ – gegenüber Oscar, gegenüber ihren Followern auf dem Blog und nicht zuletzt gegenüber sich selbst. Wird sie ihre Happy End finden?
Ist die Vorstellung nicht schön, dass jeder sein Happy End bekommt? Auf das Buch bin ich aufmerksam geworden, weil Ella eine Bloggerin ist. Tatsächlich wirft auch diese Geschichte einen wahren Blick auf uns Blogger. Wie viel machen wir öffentlich von unserem wahren Leben. Was verbergen wir und wo stellen wir manches vielleicht etwas besser dar, als es in Wirklichkeit ist. Aber auch der Gedächtnisverlust von Oscar nimmt mit. Wer ist man noch, wenn man sich an nichts mehr erinnert? Macht uns erst unsere Erinnerung zu uns selbst?
Die Autorin: Charlotte Lucas alias Wiebke Lorenz
Wiebke Lorenz, geboren 1972 in Düsseldorf, studierte an der Universität Trier Germanistik, Anglistik, Medienwissenschaft sowie Drehbuch an der Internationalen Filmschule Köln. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit für verschiedene Print- und Online-Medien schrieb sie für diverse TV-Sender, heute arbeitet sie fast ausschließlich als Romanautorin und veröffentlicht unter ihrem eigenen Namen Psychothriller. Als Charlotte Lucas und Anne Hertz (gemeinsam mit ihrer Schwester Frauke Scheunemann) schreibt sie romantische Komödien. Wiebke Lorenz lebt mit ihrer Tochter in Hamburg.
Mehr über Wiebke Lorenz erfahrt ihr auf ihrer Website.
Das Interview: Wünschen wir uns nicht alle ein Happy End?
Wovon handelt Ihr neuer Roman „Wir sehen uns beim Happy End“?
Emilia Faust, genannt Ella, hat eine „Macke“: Sie kann es nicht ertragen, wenn eine Geschichte – ob Roman, Erzählung oder Film – schlecht ausgeht. Dann muss sie selbst ein Happy End schreiben, das sie in ihren Blog „Better Endings“ einstellt. Ihr Motto: „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende“. Bei Ella flittern „Romeo und Julia“ in Venedig, die „Titanic“ legt sicher im New Yorker Hafen an … Eines Tages trifft Ella auf einen Mann, dessen Leben ein einziges Trümmerfeld ist. Sie beschließt, ihm ein Happy End zu verpassen – ob er will oder nicht.
Wie kamen Sie darauf?
Durch die Serie „Dexter“, die ich echt geliebt habe. Aber der letzte Teil der finalen Staffel war eine Frechheit! Über dieses Ende habe ich mich tierisch geärgert, ich konnte danach kaum schlafen. Und schließlich habe ich mir überlegt: Was soll das? Ich bin Autorin, ich schreibe mir mein Ende selbst! Das habe ich dann zwar nicht gemacht, aber so entstand die schöne Idee zu „Wir sehen uns beim Happy End“.
Ella ist überzeugt davon, dass das Leben aller Menschen viel schöner wäre, wenn es mehr Happy Ends im Universum gäbe und jeder Mensch dementsprechend ‚positiv‘ handelt. Ist das eine Einstellung, nach der wir alle unser Leben ausrichten sollten?
Teilweise schon. Je älter ich werde, desto mehr glaube ich daran, dass ein Mensch, der mit positivem Blick durchs Leben geht, auch mehr positive Erfahrungen macht.
Ella ist nicht nur süchtig nach Happy Ends, sie ist auch sehr abergläubisch. Sie will Oscar zu einem Happy End verhelfen, damit sie selbst vom Schicksal mit einem Happy End beschenkt wird. Somit gibt sie die Verantwortung für eigenes Glück ans Universum ab. Durch die Bekanntschaft mit Oscar sieht sie sich plötzlich mit dem Leben eines fremden Menschen konfrontiert über dessen Schicksal sie bestimmt. Wie verändert das ihre Sicht auf die Dinge?
Das ist schwer zu erklären. Ella leidet an so genanntem „Magischen Denken“. Darunter versteht man den kindlichen Aberglauben, den Lauf der Dinge durch seine Gedanken oder bestimmte Ritualhandlungen (z. B. auf dem Gehweg nicht auf die Fugen zwischen zwei Steinplatten treten) beeinflussen zu können. Das ist natürlich Unsinn und die Frage ist, ob die Erfahrungen, die sie mit Oscar macht, sie von diesem „Irrglauben“ heilen. Wer das herausfinden will, liest einfach den Roman!
Quelle des Interviews ist der Bastei-Lübbe-Verlag. Das gesamte Interview könnt ihr auf den Verlagsseiten von Bastei-Lübbe nachlesen.
Na, Lust auf ein Happy End? Ella und Oscar warten auf euch!
Titel: Wir sehen uns beim Happy End | Autorin: Charlotte Lucas | Verlag: Bastei Lübbe | Erscheinungstermin: 24.11.2017 | Seiten: 560 | ISBN: 978-3-785-72599-3 | Preis: 18,00 Euro (Hardcover)
Ihr möchtetet gern wissen, wie andere Blogger das Buch fanden? Der Bastei-Lübbe-Verlag verrät es euch…
Auch wenn ich Kinderbücher liebe, so habe ich es sehr genossen, mal wieder einen guten Roman zu lesen. Und ich habe mir fest vorgenommen, nicht wieder Jahre verstreichen zu lassen, bis der nächste Roman auf meinem Nachtisch liegt und mich in seine Geschichte eintauchen lässt. Viel zu schön war es mit Annika und Ella!
Gönnt euch auch mal wieder euer ganz persönliches „HAPPY END“ und lasst den Tag mit einem guten Buch ausklingen.
Herzlichst, eure Doreen
Und nun interessiert mich: Habt ihr einen Buchtipp für mich?