Natürlich gibt es Wichtigeres im Leben, als Geld. Dennoch können wir sicherlich nicht leugnen, dass Geld einen nicht unerheblichen Einfluss auf unser Leben hat. Daher finde ich es wichtig, dass unsere Kinder schon früh den „richtigen“ Umgang mit Geld erlernen. So bekommen unsere Mädels Taschengeld. Wie hoch das Taschengeld ist, wofür unsere Mädels ihr Geld ausgeben dürfen und ob das allein ausreicht, das verrate ich euch heute…
WERBUNG / KOOPERATION – Dieser Beitrag ist Werbung, da uns die beiden Exemplare „GELD – vom Tauschhandel zum Bitcoin“ kostenfrei vom Tessloff-Verlag zur Verfügung gestellt wurden. Herzlichen Dank dafür. Dies hat jedoch keinerlei Einfluss auf den Inhalt des Beitrages sowie die Bewertung des Buches.
Ab welchem Alter ist Taschengeld sinnvoll?
Es gibt sicherlich keine Pauschalaussage, ab wann es sinnvoll ist seinem Kind Taschengeld zu zahlen. Wir haben begonnen, als unsere Große regelmäßig kleinere Wünsche hatte. Sie sollte merken, dass man sich nicht alles kaufen kann, sondern Geld endlich ist. Da war unsere Große ca. 6 Jahre. Die Kleine hat davon profitiert und direkt auch mit Taschengeld bekommen.
Anfangs haben wir zwei entscheidende Fehler gemacht:
(1) Wir haben zu viel Taschengeld gezahlt.
(2) Wir haben beiden Kindern gleich viel Taschengeld gegeben.
Beide Mädels haben jeweils 2 Euro pro Woche bekommen. Das war für unsere Kleine, die ihr Geld gern „einfach nur zum Fenster rauswirft“ einfach zu viel. Um erste Erfahrungen im Umgang mit Geld zu sammeln, reichen tatsächlich ein paar Cent. Außerdem haben wir inzwischen gelernt, dass es wichtig ist, dass die Großen ein wenig mehr bekommen als die Kleinen. Dies stärkt ihr Position als Große in der Familienkonstellation.
Daher haben wir im letzten Jahr das Taschengeld reduziert und beiden Mädels unterschiedlich viel gegeben. Die Große bekam 1 Euro und die Kleine 50 Cent. Beide Mädels haben diese Änderung ohne große Diskussionen akzeptiert. Wichtig war wohl nur, dass wir ihnen die Gründe gut erklärt haben.
Wofür gibt es Taschengeld?
Wir geben unseren Mädels ihr Taschengeld jeden Freitag. Für ihr Taschengeld müssen unsere Mädels nichts Bestimmtes tun. Es wird ihnen auch nicht als Strafe entzogen. Es ist ihnen sicher, so wie eine Art Grundgehalt.
Zusätzlich zum Taschengeld können sich unsere Mädels noch ein paar Cent dazuverdienen, in dem sie uns besonders helfen. Dazu gehört nicht die alltägliche Hilfe im Haushalt oder das machen von Hausaufgaben. Vielmehr bekommen sie einen Bonus, wenn sie zum Beispiel im Garten helfen Unkraut zu rupfen oder das Auto vorm Urlaub zu putzen oder die ganze untere Etage zu saugen. Wir vereinbaren im Vorfeld ganz genau, was zu tun ist und wie viele Cent sie dafür bekommen. Diesen Bonus bekommen die Mädels dann auch direkt ausgezahlt.
Wie viel Taschengeld ist angemessen?
Empfehlungen, wie viel Taschengeld für welches Alter angemessen ist, geben die Jugendämter oder das Deutsche Jugendinstitut (DJI) mit ihren Taschengeldtabellen heraus. Inzwischen orientieren auch wir uns an dieser Empfehlung. Unsere Große bekommt seit diesem Sommer 2,00 Euro und unsere Kleine bekommt 1,00 Euro Taschengeld.
Alter | Taschengeldhöhe |
unter 6 Jahre | 0,50 – 1,00 Euro / Woche |
6 Jahre | 1,00 – 1,50 Euro / Woche |
7 Jahre | 1,50 – 2,00 Euro / Woche |
8 Jahre | 2,00 – 2,50 Euro / Woche |
9 Jahre | 2,50 – 3,00 Euro / Woche |
10 Jahre | 15,50 – 18,00 Euro / Monat |
11 Jahre | 18,00 – 20,50 Euro / Monat |
12 Jahre | 20,50 – 23,00 Euro / Monat |
13 Jahre | 23,00 – 25,50 Euro / Monat |
14 Jahre | 25,50 – 30,50 Euro / Monat |
15 Jahre | 30,50 – 38,00 Euro / Monat |
16 Jahre | 38,00 – 45,50 Euro / Monat |
17 Jahre | 45,50 – 61,00 Euro / Monat |
18 Jahre | 61,00 – 76,00 Euro / Monat |
Ab 16 Jahren empfiehlt das DJI ein Taschengeld nur an Kinder/Jugendliche zu zahlen, die noch komplett von ihren Eltern abhängig sind, weil sie noch zur Schule gehen. Sobald ein Gehalt z.B. durch eine Lehre bezogen wird, sollte das Taschengeld überdacht werden.
Außerdem empfiehlt das DJI zusätzlich zum Taschengeld, auch ein Budgetgeld zu zahlen. Dieses dient für festgelegte Ausgaben wie z.B. 5-10 Euro für Schulmaterialien, 10-20 Euro für das Handy oder 30-50 Euro für Kleidung und Schuhe. Dieses Budgetgeld kann von den Eltern verwaltet oder auf ein Girokonto fürs Kind eingezahlt werden.
Ich finde, die Idee des Budgetgelds gut geeignet für ältere Kinder. Unser beiden Mädels sind dafür meines Erachtens noch zu jung. So werden wir uns in ein paar Jahren damit beschäftigen, ob wir ein solches Budgetgeld zahlen wollen…
Wofür darf das Taschengeld ausgegeben werden?
Damit unsere Mädels lernen, mit ihrem Geld umzugehen, gibt es von uns nur zwei Einschränkungen, wofür unsere Mädels ihr Taschengeld nicht ausgeben dürfen: Süßigkeiten und Dinge, die ihnen Schaden zufügen können, wie z.B. Waffen, Feuerwerkskörper o.ä.. Ansonsten dürfen unsere Mädels ihr Geld tatsächlich auch für den größten „Schrott“ ausgeben.
Ja, es fällt uns tatsächlich manchmal schwer, sie nicht davon abzuhalten das 100ste Kuscheltier zu kaufen oder die Zeitschrift, die sie ja noch nicht lesen können, die aber ein sooo tolles Spielzeug mit sich bringt oder aber die völlig überteuerten LOL-Puppen oder Hatchimals… So manches Mal hören wir uns auch sagen „Gib doch nicht gleich wieder die verdienten 50 Cent aus, sondern spar doch auch mal…“. Wir arbeiten noch daran, uns solche Kommentare zu verkneifen. Und häufig gelingt es uns schon.
Denn die Mädels sollen ja schließlich lernen, dass sie sich größere Dinge kaufen können, wenn sie auch mal ein paar Wochen oder sogar Monate sparen. Sie sollen merken, dass sie manchmal kein Geld mehr für einen Wunsch haben, wenn sie zuvor ihr Geld für KrimsKrams ausgegeben haben. Ich erinnere mich noch an einen großen Wutausbruch unserer Großen, als sie sich einen Herzenswunsch nicht erfüllen konnte, weil sie ihr Geld kurz zuvor tatsächlich für ein Kuscheltier ausgegeben hatte.
Vielleicht hat genau dieser Moment sie geprägt, denn sie spart seit dem fast ihr komplettes Geld. Nur ab und zu gönnt sie sich mal was. Unsere Kleine ist da ganz anders. Sobald sie ein paar Cent oder Euro zusammen hat, überlegt sie schon, was sie sich dafür kaufen kann. Noch schafft sie es nicht, ihr Geld auch mal ein paar Wochen für einen größeren Wunsch zu sparen. Einmal im Jahr – zum Weltspartag am 30. Oktober – können die Mädels ihr gespartes Geld auch auf ihr Konto bringen. Sie entscheiden selbst, ob sie dies wollen und wenn ja, wie viel.
Was ist eigentlich der Taschengeldparagraph?
Zum Schutz vor negativen Rechtsfolgen können Verpflichtungsgeschäfte (z.B. Kaufverträge mit Zahlungsverpflichtungen) von Kindern nicht getätigt werden. Ein Sechsjähriger kann im juristischen Sinne kein Bonbon kaufen, auch nicht mit Genehmigung seiner Eltern. Denn nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) sind Kinder unter sieben Jahren geschäftsunfähig (BGB §§ 104, 105). Ab dem siebten Lebensjahr sind Minderjährige beschränkt geschäftsfähig. Sie benötigen für ein Rechtsgeschäft, das heißt zum Einkaufen, die Einwilligung des gesetzlichen Vertreters, in der Regel eines Elternteils (BGB §§ 106, 107). Liegt diese nicht vor, ist das Rechtsgeschäft eines Kindes „schwebend unwirksam“. Das heißt, die Eltern können den Einkauf ihres Kindes rückgängig machen oder durch nachträgliche Einwilligung rechtlich wirksam werden lassen (BGB § 108).
Der sogenannte Taschengeldparagraph (BGB § 110) sieht als Ausnahme vor, dass ein Minderjähriger ohne Zustimmung des gesetzlichen Vertreters rechtswirksame Verträge abschließen kann, falls ihm von seinem gesetzlichen Vertreter bzw. Eltern Mittel zur freien Verfügung überlassen worden sind. Mit dem „Taschengeldparagraphen“ wird somit das eigenständige Einkaufen von Waren und Dienstleistungen durch Kinder legitimiert. Eltern und Kinder, aber auch Verkäufer haben somit die Sicherheit, dass das Rechtsgeschäft wirksam ist und bleibt.
Grundsätzlich gibt es jedoch keine gesetzliche Regelung, die vorschreibt, dass Eltern ihren Kindern Taschengeld geben müssen und wie viel.
Quelle: DJI – Deutsches Jugendinstitut
Reicht all das, damit Kinder den Umgang mit Geld lernen?
Nein! Tatsächlich spielen auch wir Eltern eine große Rolle beim Umgang unserer Kinder mit Geld. Sie bekommen genau mit, wie wir Eltern damit umgehen. Bei uns ist Stefan eher der Sparsame, während ich schon gern auch Geld ausgebe. Nein, wir haben nicht so viel, dass wir es uns leisten könnten unbedacht damit umzugehen. Daher finden Anschaffungen bei uns immer überlegt statt, während wir die alltäglichen Ausgaben stemmen können ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir uns viele Wünsche auch erfüllen können. Kinder deren Eltern nicht so viel Geld zur Verfügung haben, lernen wahrscheinlich viel besser mit Geld hauszuhalten, als Kinder, die in Saus und Braus aufwachsen.
Wichtig ist es auch, dass nicht jeder Wunsch erfüllt wird. Oh ja, die Wünsche – gerade unserer Kleinen – sind unendlich. Kaum ist ein Wunsch erfüllt, erscheint schon der nächste auf der Bildschirmfläche. Die Liste ihrer Wünsche ist lang. Schon aus finanzieller Sicht können wir natürlich nicht all diese Wünsche erfüllen. Aber selbst wenn wir dies könnten, würde es den Kindern nicht gut tun! Sie müssen lernen, dass sich nicht alle Wünsche erfüllen lassen und dass man manchmal auch warten muss. So hören unsere Mädels bei Herzenswünschen oft den Satz „Dann wünsch es dir zum Geburtstag oder zu Weihnachten…“.Das Warten hat noch einen weiteren Vorteil: So lässt sich ein Herzenswunsch von einem einfachen „das wäre aber auch ganz schön“ unterscheiden. Denn wünscht sich das Kind eine Sache über mehrere Wochen und Monate, dann ist es wirklich ein Herzenswunsch. Und dieser wird – wenn es möglich ist – gern erfüllt. Okay, dass Pony, welches sich unsere Große wünscht ist zwar ein Herzenswunsch, aber den werden wir – zumindest vorerst – leider nicht erfüllen können.
Damit Kinder den Umgang mit Geld lernen, ist es auch wichtig, dass wir offen mit diesem Thema umgehen. Ich habe zum Beispiel gerade meine Arbeitszeit um 5 Stunden reduziert. Dies bedeutet natürlich einen finanziellen Einschnitt. Diesen haben wir mit unseren Mädels besprochen. Denn er bedeutet, dass wir ein wenig mehr schauen müssen, wofür wir unser Geld ausgeben. Oder, dass wir eben nicht mehr dreimal im Jahr in Urlaub fahren können. Für uns als Familie war es aber wichtiger, dass ich zukünftig daheim sein kann, wenn die Mädels aus der Schule kommen. Dass wir ohne Stress die Hausaufgaben machen können, dass wir noch kleine Ausflüge unternehmen können, dass wir entspannt ein gutes Buch lesen können… kurz: dass wir die Nachmittage gemeinsam als Familie nach unseren Bedürfnissen gestalten können. Dafür haben wir auch den finanziellen Einschnitt in Kauf genommen. Stefan und ich fanden es aber wichtig, es unseren Kindern zu erklären und nicht plötzlich einfach so anders zu handeln. Bei uns ist „Geld“ also kein Tabuthema…
Buchtipp: „Geld – vom Tauschhandel zum Bitcoin“
Das unsere Kinder den richtigen Umgang mit Geld erlernen, ist unabdinglich in einer so kommerziellen Zeit wie der unsrigen. Das es notwendig ist, um damit Dinge zu kaufen, verstehen schon die Kleinsten. Doch: Was genau ist Geld überhaupt? Kann ich Geld nicht auch daheim am Drucker ausdrucken? Woher kommt die Idee des Geldes überhaupt? Mit dem Bucht „Geld – vom Tauschhandel zum Bitcoin“ aus dem Tessloff-Verlag könnt ihr euch gemeinsam mit euren Kindern auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Geldes begeben.
Erfahrt, welche Naturalien so wertvoll sind, dass sie als (Natural)Geld dienten und zum Teil noch heute dienen. Werft einen Blick in die Druckerei Giesecke & Devrient in Leipzig oder in ein Münzkabinett. Lest, wie die ersten Banken entstanden sind oder wie aus der D-Mark der Euro wurde. Und natürlich gibt es auch einen Ausblick in die Zukunft: Was kommt nach dem Bitcoin? In diesem Buch haben nicht nur unsere Mädels Fragen beantwortet bekommen. Nein, selbst wir Erwachsenen konnten noch einiges dazu lernen. Oder wisst ihr, warum das Britische Pfund bis heute mit einem „L“ abgekürzt wird?
VERLOSUNG aus der WAS-IST-WAS-Reihe: „GELD“
Bald könnt auch ihr mit euren Kindern durch die Geschichte des Geldes reisen. Denn ich darf heute ein Exemplar des Titels „GELD – Vom Tauschhandel zum Bitcoin“ aus dem Tessloff-Verlag an euch verlosen.
So könnt ihr mit etwas Glück gewinnen:
1) Folgt uns auf Facebook und/oder Instagram.
2) Hinterlasst auf dem Blog, bei Facebook oder Instagram einen Kommentar und verratet uns: Wieviel Taschengeld bekommen eure Kinder und wie alt sind sie?
3) Auch der Tessloff-Verlag freut sich, wenn ihr ihm auf Facebook und/oder Instagram folgt.
Mitmachen könnt ihr bis Donnerstag, 09.08.2018, 20 Uhr. Für die Teilnahme am Gewinnspiel müsst ihr mindestens 18 Jahre sein. Der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit der Teilnahme gebt ihr euer Einverständnis, dass ich euch im Gewinnfall namentlich auf dem Blog und den sozialen Netzwerken nennen darf.
Zu gewinnen gibt es ein Exemplar von „GELD – vom Tauschhandel zum Bitcoin“ aus dem Tessloff-Verlag (ohne Dekoration).
Am Ende entscheidet der Zufall, welches Los gezogen wird. Den Gewinner oder die Gewinnerin gebe ich auf meiner Gewinnerliste bekannt. Sollte sich der Gewinner oder die Gewinnerin nicht innerhalb von 3 Tagen melden, lose ich erneut aus.
Ich könnte noch so Vieles zu diesem Thema schreiben, aber ich glaube, der Beitrag ist bereits lang genug…
Vergesst bei dem ganzen Thema „Geld“ bitte nicht das Wichtigste: Alles Geld der Welt nützt nichts, wenn ihr als Familie keine Zeit für einander habt. Euer Kind wird später vermutlich nicht mehr wissen, welche 100 Kuscheltiere es hatte. Aber es wird noch wissen, dass ihr Zeit für euer Kind hattet!
Herzlichst, eure Doreen