Wie ihr inzwischen sicherlich mitbekommen habt, lieben wir Bücher. Unsere Regale sind gefüllt mit den schönsten Kinderbüchern und bei jeder passenden Gelegenheit kommt ein neues Buch dazu. Das Vorlesen ist für uns ein wichtiger Bestandteil in unserem Abendritual und findet auch sonst häufig Gelegenheit in unserem Alltag. Und dennoch tut sich unsere Große schwer damit, das Lesen zu lernen.
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Lesen ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich glaube, über diese Aussage bedarf es keiner Diskussion. Denn über das Lesen erschließen wir uns die Welt. Doch wie können wir unser Kind unterstützen, wenn es mit dem Lesen lernen nicht so recht klappen will? Hierzu habe ich in den letzten Wochen viel recherchiert und möchte die Ratschläge und unsere Erfahrungen mit euch teilen.
Herausforderung Lesen lernen
Lesen lernen ist schwer – für den einen mehr, für den anderen weniger. Es gibt Kinder in der ersten Klasse, die verschlingen schon ganze Bücher, während andere Kinder noch Buchstabe für Buchstabe entziffern müssen und am Ende des Satzes nicht mehr wissen, was am Anfang stand. Wichtig ist: Beides ist völlig normal!
Ich weiß, das sagt sich leicht und gerade in einer Gesellschaft geprägt von Erfolgsdruck wünscht man sich, dass das eigene Kind eher zur ersten Gruppe gehört. Und ja, ich gebe zu, auch ich wünschte mir für unsere Große, dass es ihr nicht so schwer fallen würde. Aber weniger, weil ich mir wünsche, dass sie zu den Besten gehört. Sondern, weil es mir das Herz bricht, wenn ich sehe, wie sehr sie sich abmüht und manches Mal auch verzweifelt.
Ich selbst hatte keine Probleme mit dem Lesen lernen, mir fiel es immer leicht. Und daher – und sicherlich auch, weil ich kein Pädagoge bin – fällt es mir sehr schwer zu erkennen wo die Probleme liegen könnten. Aber bei meinen Recherchen haben ich einige Beispiele gefunden, die es für mich ein Stück verständlicher machen. Zwei davon würde ich euch hier gern vorstellen:
Warum ist ein „d“ kein „b“?
Kinder denken in Bildern. Und egal, wie rum sie einen Gegenstand – z.B. eine Tasse – drehen, es bleibt immer derselbe Gegenstand. Die Tasse ist eine Tasse, egal, ob das Kind von vorne oder von hinten, von oben oder von unten, von links oder von rechts auf die Tasse schaut.
Bei den Buchstaben sind die Kinder plötzlich mit einer ganz anderen Situation konfrontiert. Nimmt man das „d“ und klappt es nach rechts, wird daraus ein „b“. Klappt man dieses „b“ nun nach unten, wird daraus das „p“. Und klappt man widerum dieses „p“ nach links, wird daraus en „q“. Für Kinder ist es schwer zu verstehen, dass die Bedeutung eines scheinbar gleichen „Gegenstandes“ sich ändert, je nachdem aus welchem Winkel ich darauf schaue. Mit dem Buchstaben „M“ verhält es sich genau so. Kippt man ihn nach unten, wird er zum „W“.
Ein kleiner Test.
Auf der Website www.sachmeister.de habe ich einen hervorragenden Test gefunden, welcher uns sehr gut verdeutlicht, wie schwer es Kindern fällt, die neuen Symbole = Buchstaben zu lernen.
Hierzu hat Achim Hoth alle Buchstaben des Alphabets aufgeschrieben und dazu verschiedene Zeichen. In der oberen Reihe stehen die Zeichen für die Groß- und in der unteren Reihe die Zeichen für die Kleinbuchstaben. Nun stellt er drei Aufgaben, welche der Reihe nach durchgeführt werden sollen. Dabei sollen die Buchstaben durch die Schriftzeichen ersetzt werden. Auch auf die Groß- und Kleinschreibung soll geachtet werden.
Α | Β | Χ | Δ | Ε | Φ | Γ | Η | Ι | ϑ | Κ | Λ | Μ | Ν | Ο | Π | Θ | Ρ |
a | b | c | d | e | f | g | h | i | j | k | l | m | n | o | p | q | r |
α | β | χ | δ | ε | φ | γ | η | ι | ϕ | κ | λ | μ | ν | ο | π | θ | ρ |
Σ | Τ | Υ | ς | Ω | Ξ | Ψ | Ζ | ||||||||||
s | t | u | v | w | x | y | z | ||||||||||
σ | τ | υ | ϖ | ω | ξ | ψ | ζ |
- Schreiben Sie folgenden Text mit den jeweiligen Schriftzeichen richtig auf:
Lesen und Schreiben lernen ist ganz schön anstrengend. - Kontrollieren Sie anschließend ob sie alle Zeichen richtig geschrieben haben.
Λεσεν υνδ σχηρειβεν λερνεν ιστ γανζ σχη⎞ν ανστρενγενδ. - Lesen Sie folgenden Text:
Λεσεν σολλ Σπασσ μαχηεν. Σειεν Σιε γεδυλδιγ. Ειν Κινδ λερντ σχηνελλερ λεσεν, δασ ανδερε βραυχητ μεηρ Ζειτ δαζυ.
Und, wie waren die Übungen für euch? Nicht gerade einfach, oder? Und wir haben den Vorteil, dass wir bereits alle Buchstaben kennen und nur noch die jeweiligen Schriftzeichen zuordnen mussten. Unsere Kinder müssen jedoch erst einmal lernen, alle Schriftzeichen den Lauten zuzuordnen (z.B. mit einer Anlauttabelle), dann die Buchstaben zusammenzuziehen und schließlich zu Wörtern zusammenzusetzen.
Mir haben diese und andere Beispiele verdeutlicht, dass das Lesen lernen für unsere Kinder eine riesige Herausforderung ist. Und diese Herausforderung gilt es zu meistern – wir gemeinsam mit unseren Kindern.
Tipp 1: Bücher als fester Bestandteil im Alltag
Vorlesen sollte von Klein an in den Alltag integriert werden. Schon Bilderbücher für das Baby bereiten auf das spätere Lesen lernen vor. Wenn Bücher schon immer zum Leben dazu gehören ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eure Kinder Lust auf das Lesen bekommen.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht noch einen Schritt weiter und schafft Rituale rund ums Buch. Durch diese Regelmäßigkeit nehmen Kinder Bücher irgendwann als selbstverständlichen Bestandteil wahr. Wir zum Beispiel immer vor dem Einschlafen.
Ein weiterer Schritt ist das Zelebrieren von Büchern. Besucht regelmäßig eine Bibliothek und stöbert dort gemeinsam durch die Regale. Lest einige Bücher direkt dort und nehmt andere Bücher mit heim. Geht ab und an in eine Buchhandlung und erlaubt eurem Kind sich ein Buch auszusuchen. Lest dieses dann gemeinsam z.B. während eures Abendrituals.
Diese Lust wird verstärkt, wenn ihr selbst viel lest – seid ein Vorbild indem ihr häufig Bücher und Zeitschriften zur Hand nehmt. Und nein, das Handy gilt hier nicht, sondern tatsächlich das haptische Buch. Ja, ich weiß: als Mutter findet man kaum die Zeit dazu – erst recht nicht, wenn die Kinder wach sind. Auch ich lese fast ausschließlich, wenn die Mädels im Bett sind.
Zeigt euren Kinder, wozu Bücher wichtig sind. Zeigt ihnen, wie sie sich damit die Welt erschließen oder in Traum- und Fantasie-Welten abtauchen können.
Tipp 2: Auf das „richtige“ Buch kommt es an
Lest ihr gern Bücher, die euch nicht interessieren? Wenn ich das tatsächlich mal machen muss, quäle ich mich durch das Buch und irgendwie habe ich dann das Gefühl, dass ich dreimal so lange zum Lesen brauche, wie bei einem Buch, welches mich interessiert. Und genau so geht es unseren Kindern. Es fällt ihnen leichter Bücher zu lesen, welche sie interessieren.
Bei uns sind das gerade die Olchis, Bullerbü und die Abenteuer im Möwenweg. Wir haben die Bücher der Serie Büchersterne aus dem Oetinger-Verlag für uns entdeckt. Diese sind nach Klassen sortiert und die Geschichten für die 1. und 2. Klasse sind schön kurz, in großer Schrift und mit vielen Bildern illustriert. Das erleichtert den kleinen Leseanfängern das Lesen selbst und auch das Erfassen der Geschichte. Mehr dazu findet ihr bei meinem Buchtipp.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, welche Geschichten für eure Kinder die richtigen sind, könnt ihr euch im Rahmen eines Bibliothekbesuches herantasten. Hier kann in Ruhe gestöbert und jedes Buch kann kurz angelesen werden bevor ihr euch entscheidet. Wir haben das große Glück, dass wir eine wundervolle und gut ausgestattete städtische Bibliothek im Ort haben und unsere Große hat zudem noch eine Schulbibliothek, welche sie täglich besuchen kann.
Eine große Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Büchern ist auch die Stiftung Lesen. Hier könnt ihr euch über die Suche Buchempfehlungen für Leseanfänger anzeigen lassen.
Und nicht zuletzt kommen oftmals auch die Kinder selbst mit Buchvorschlägen, weil sie Bücher bei den Klassenkameraden oder Freunden sehen.
Tipp 3: Den Lesefluss verbessern
Es ist sicherlich für jeden von uns nachvollziehbar, dass langsames Lesen die Leselust bremst. Wenn ich Buchstabe für Buchstaben entziffern muss, kann ich den Inhalt des Gelesenen nicht erfassen und dann fehlt schnell der Anreiz, warum ich überhaupt lesen soll.
Doch wie kann man den Lesefluss verbessern? Wir setzen den Zeigefinger ein. Unsere Große fährt mit dem Zeigefinger den Text ab. Wir sind zwar noch weit davon entfernt, dass sie mit dieser Methode tatsächlich mit ihrem Blick Wort für Wort folgt, aber es ist deutlich besser geworden.
Wir arbeiten gerade auch daran, dass unsere Große nicht nach jedem Wort eine Pause macht. Bisher hat sie sich nach der Anstrengung eines längeren Wortes jedes Mal ein kleinere Pause genommen und die Bilder betrachtet, sich die Haare aus dem Gesicht gestrichen, ihre Sitzposition korrigiert oder ähnliches. Das ist für den Lesefluss natürlich auch nicht förderlich und so halten wir sie gerade an, zumindest immer einen Satz zu Ende zu lesen und den „.“ als Pausezeichen anzunehmen.
Tipp 4: Aufhören, wenn es spannend ist
Kennt ihr das auch?: Ihr lest ein Buch und könnt es einfach nicht zur Seite legen, weil ihr unbedingt wissen wollt, wie es weiter geht. Das hat bei mir schon so manches Mal dazu geführt, dass ich deutlich zu wenig Schlaf bekommen habe.
Genau dies können wir uns auch beim Lesen lernen zu Nutze machen: Hört dann mit dem Lesen auf, wenn ihr gerade eine spannende Stelle im Buch erreicht habt. Euer Kind wird dann unbedingt wissen wollen, wie es weiter geht und am nächsten Tag mit großer Freude weiterlesen – vielleicht sogar ohne euch, weil es die Spannung nicht aushalten kann.
Tipp 5: Das Kind in der Hauptrolle
Wer wünscht sich nicht ein Buch mit sich selbst in der Hauptrolle. Bei Kinderbüchern ist dies inzwischen einer richtiger Markt geworden. Es gibt diverse Anbieter personalisierter Bücher in den unterschiedlichsten Varianten:
- framily
- lostmy.name
- Mein personalisiertes Kinderbuch
- und viele weitere Anbieter
Der Anreiz eine Geschichte zu lesen, in welcher das Kind selbst die Hauptrolle spielt ist sicherlich unbestritten.
Tipp 6: Kleine Leseübungen im Alltag
Ganz versteckt kann man das Lesen auch im Alltag üben. Kinder können helfen mittels eines Einkaufszettels die Sachen im Supermarkt zusammen zu suchen. Oder beim Spaziergang können Straßen- und Hinweisschilder gelesen werden. Wie wäre es mit einer kleinen liebevollen Botschaft in der Brotdose oder am Frühstücksplatz. Die weiter entfernt wohnende Familie könnte gebeten werden, regelmäßig kurze Briefe oder Postkarten zu schreiben – natürlich mit dem Kind als Adressaten.
Tipp 7: Der Lieblings-Lese-Ort
Dass eine angenehme und liebevoll gestaltete Leseumgebung motiviert ist sicherlich ebenfalls nachvollziehbar. Wir sind noch auf der Suche nach unserem perfekten Lieblings-Lese-Ort. Bisher lesen wir im Bett oder auf dem Sofa. Aber ich merke zunehmend, dass unserer Großen diese „Lümmel“-Position beim Lesen nicht gut tut. Sie lässt sich zu leicht ablenken: das Kissen muss zurecht gerückt werden; die Hose kneift oder sie muss sich wieder gerade hinsetzen.
Daher werden wir in nächster Zeit weitere Orte ausprobieren: Denkbar wäre der Schreibtisch, da er die Konzentration auf das Buch selbst fördert. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Kuschelecke in unserer Leseecke – hier fehlt es mir aktuell noch an einer Gestaltungsidee, die nicht auch wieder ähnlich einem Bett oder Sofa wird.
Tipp 8: Zusammenarbeit mit der Schule
Bereits sehr früh hat unsere Große einen Lesepass in der Schule erhalten, in welchem die Eltern jedes Lesenüben zu Hause eintragen konnten. Nach 20 Leseübungen haben sie einen Hausaufgabengutschein von ihrem Klassenlehrer erhalten. In den ersten Wochen war unsere Große so gar nicht zum Lesen zu bewegen – nicht mit gutem Zureden, nicht mit in Aussicht stehender Belohnung, nicht mit dem Erklären der Notwendigkeit… (Generell finde ich das Anreizsystem z.B. mit einem Lesepass aber eine gute Idee und könnte mir vorstellen, dass sie bei vielen Kindern auch funktioniert.)
Nach einem Gespräch mit ihrem Klassenlehrer, hat er mit ihr begonnen in der Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag zu üben. Er hat es tatsächlich geschafft, dass sie ihre generelle Hemmung am Lesen verliert. Allerdings zunächst tatsächlich nur bei ihm. Man muss wissen, dass unsere Große sich selbst einen ungeheuren Druck macht, alles perfekt können zu müssen. Sie hat große Angst davor, Fehler zu machen – so natürlich auch beim Lesen. Und da sie es noch nicht gut kann, macht sie Fehler, was ja auch ganz normal und gar nicht schlimm ist. Für sie selbst ist es das leider schon. Mittlerweile übt sie auch mit mir das Lesen.
Ich kann euch nur ans Herz legen, mit dem Klassenlehrer (oder der Klassenlehrerin) eurer Kinder zusammen zu arbeiten. Holt euch seine Einschätzung ein, wie er die Probleme bewertet, denn manchmal sind wir einfach kritischer und es ist gar nicht so schlimm. Und wenn doch Handlungsbedarf besteht, könnt ihr gemeinsam mit ihm Maßnahmen besprechen. Ihr müsst mit möglichen Problemen nicht allein fertig werden, sondern dürft euch professionellen Rat holen.
Tipp 9: Freude über kleine Erfolge
Ich habe es in der Einführung geschrieben. Unsere Große gehört zu den Kindern, welche sich die Worte noch Buchstabe für Buchstabe erschließen und meist am Ende des Satzes schon gar nicht mehr wissen, was am Anfang stand.
Und dann gibt es Wörter, da denke ich „oh, das wird schwer“ und sie liest es, als wäre es das leichteste Wort auf der Welt. Das sind für mich die kleinen Erfolge und da lobe ich natürlich entsprechend. Aber noch viel wichtiger ist das Lob für die Anstrengung. Hat es mit dem schweren Wort nicht geklappt? Dann lobt die Bemühung. Denn wichtiger als das Ergebnis ist die Tat.
Wie auch schon in anderen Tipps enthalten, sollten die Geschichten oder Bücher so geschaffen sein, dass die Anforderungen realistisch und an das Leseniveau des Kindes angepasst sind. Nichts motiviert mehr als etwas geschafft zu haben.
Tipp 10: Zuwendung zum „richtigen“ Zeitpunkt
Lob und Zuwendung spielen auch bei solchen Herausforderungen eine wichtige Rolle. Aber überprüft mal, wann ihr euch eurem Kind zuwendet. Geschieht es eher, wenn euer Kind sich z.B. gerade weigert lesen zu üben oder dann wenn es sich besonders anstrengt – auch wenn es vielleicht gerade nicht gut klappt. Wichtig ist es, sich dem Kind dann zuzuwenden und es mit Aufmerksamkeit zu belohnen, wenn es sich bemüht. Unter Zuwendung verstehe ich in diesem Fall z.B. die körperliche Nähe beim Lesen; ein Arm um das Kind gelegt oder ein kurzer aufmunternder Streichler über den Arm.
Tipp 11: Weniger ist mehr
Gerade für Leseanfänger können lange Texte überfordern und sogar hemmen. Daher haben wir für den Anfang immer nur kurze Geschichten ausgesucht. Oder wir haben jeden Tag nur zwei Seiten aus einem Buch gelesen. Wichtig ist auch, dass die Texte sehr einfach gehalten sind – kurze Sätze, einfache Worte. Eine große Schrift erleichtert das Lesen ebenfalls.
Wichtiger als Masse ist das regelmäßige Lesen, die Wiederholung und das Erfolgserlebnis eine Geschichte geschafft zu haben.
Tipp 12: Spielerisch statt mit Druck
Es gibt viele Spiele, mit welchen das Lesen ganz ohne Druck geübt werden kann. Bei einigen davon merkt das Kind nicht mal, dass es eigentlich Lesen übt, es empfindet lediglich Spaß beim Spielen.
Wir haben zum Beispiel eine Kartenspiel-Kiste vom Mildenberger Verlag. Das ist der Schulverlag, mit dessen Fibel unsere Große in der Schule das Lesen lernt. Enthalten sind Kartenspiele wie ein Buchstaben-Quiz, ein Teekessel-Spiel oder auch ein Domino.
Ebenfalls vom Mildenberger Verlag haben wir eine Lernsoftware. Unser Große hat aktuell großes Interesse daran, den Umgang mit dem Notebook zu erlernen. Mit der Lernsoftware können wir beides miteinander verknüpfen.
Ja, ich gebe zu, dass diese Spiele aus einem Schulbuchverlag nicht gerade billig sind. Aber es geht auch deutlich preiswerter: z.B. mit Lese-Mal-Aufgaben, die man selbst gestalten kann. Auf einer Karte kann zum Beispiel stehen „Male 1 Apfel“. Über das gemalte Ergebnis kann man unmittelbar erkennen, ob das Kind die Aufgabe korrekt gelesen und erfasst hat.
Wenn euer Kind das Lesen mit der Anlauttabelle lernt, könnt ihr auch diese spielerisch verwenden. Ihr könnt Anlaute nennen und euer Kind zeigt das entsprechende Bild. Oder aber ihr zeigt das entsprechende Bild und euer Kind liest das jeweilige Wort und den Anlaut. Ihr könnt auch Geschichten erzählen, in den Begriffe der Anlauttabelle vorkommen und euer Kind muss diese dann zeigen.
Tipp 13: Ich ein Stück – Du ein Stück
Manchmal sind Kinder einfach von der Länge des Textes überfordert. Hier kann es helfen, wenn man mit dem Kind eine Regel vereinbar „Ich ein Stück – Du ein Stück“. So könnte jeder immer abwechselnd einen Satz oder Absatz lesen.
Wir haben eine Abwandlung davon in unser Abendritual integriert. Zuerst liest unsere Große uns etwas aus ihrem Buch vor und danach lese ich beiden Mädels etwas aus einem anderen Buch vor. Natürlich liest sie abends nur noch 5-10 Minuten, da die Konzentration am Abend einfach nicht länger hält. Aber steter Tropfen ölt den Stein.
Tipp 14: unterstützende Unterrichtsmaterialien
Wir haben das große Glück, dass es zur Silbenfibel des Mildenberger Verlag, mit welcher unsere Große in der Schule das Lesen lernt, zahlreiche ergänzende Materialien und Bücher gibt. Wenn eure Kinder auch nach der Silbenmethode das Lesen lernen, dann kann ich euch die Tiergeschichten mit Mia und Mio wärmstens empfehlen. Die unterschiedlichen Bände richten sich nach dem Lesefortschritt und der Schwierigkeitsgrad erhöht sich von Geschichte zu Geschichte und von Band zu Band.
Weiterhin haben wir die Arbeitshefte, welche unsere Große in der Schule zum Schreiben lernen verwendet noch einmal für daheim gekauft. So festigt sich das Gelernte durch nochmaliges Wiederholen. Dies war ein Wunsch unserer Großen.
Tipp 15: Der richtige Zeitpunkt
Und nicht zuletzt ist auch der richtige Zeitpunkt zum Üben entscheidend. Es ist sicherlich wenig verwunderlich, dass ein Kind, welches vor Müdigkeit kaum noch die Augen offen halten kann, sich nicht mehr auf das Lesen konzentrieren kann. Es gibt hier keinen für alle idealen Zeitpunkt – manche Kinder laufen abends vor dem Schlafen noch einmal zur Höchstform auf, andere bringen direkt nach dem Aufstehen die besten Leistungen. Ihr kennt euer Kind am besten, um zu wissen, wann der richtige Moment ist.
Manchmal liegt es auch am Wochentag. Wenn der Tag vollgestopft mit Schule, Hort und Vereinsaktivitäten ist, dann fällt es schwer auch noch die Ruhe und Konzentration zum Lesen zu finden. Am Wochenende, wenn nicht schon so viel Energie in die genannten Aktivitäten geflossen ist, kann sich unser Kinder wahrscheinlich viel besser konzentrieren. Und wir bringen die richtige und wichtige Ruhe mit, weil uns nicht die Uhr im Nacken sitzt.
Das alles sind Tipps aus meinen Recherchen und Erfahrungen. Bitte arbeitet bei anhaltenden Problemen unbedingt mit der Schule oder eurem Kinderarzt zusammen oder sucht professionelle Unterstützung.
Wenn ihr schöne Bücher zum Vorlesen sucht, schaut doch auch bei meinen Buchtipps vorbei.
Herzlichst, eure Doreen
Und nun interessiert uns: Welche Tipps und Ratschläge habt ihr? Oder welche Erfahrungen habt ihr gemacht?