Unser Schulranzen

Tipps für den Schulranzenkauf

Seid ihr auch gerade dabei den Schulranzen für eure zukünftigen Erstklässer auszusuchen? Dann habe ich hier einen Überblick für euch, welche Schulranzentypen es gibt sowie ein paar Tipps, worauf ihr bei der Auswahl des Schulranzens unbedingt achten solltet.

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Was macht einen guten Schulranzen aus?

Was verbirgt sich hinter der DIN 58124? Sicherheit!

Die DIN 58124 schreibt vor, wie hoch der Anteil der fluoreszierenden und retroreflektierenden Flächen an einem Schulranzen sein muss:

(1) Mindestens 20% der sichtbaren Fläche müssen mit fluoresziernden Materialien ausgestattet sein; d.h. sie müssen bei Bestrahlung aufleuchten und zwar am Tag und in der Dämmerung. Erlaubt sind leuchtstarke Farben wie z.B. Orange oder Gelb.

(2) Mindestens 10% der Vorder- und Seitenfläche müssen mit retroreflektierenden Materialien ausgestattet sein; d.h. sie müssen das Licht eines Scheinwerfers bei Dunkelheit zurückwerfen (Katzenaugeneffekt).

Natürlich heißt das nicht zwingend, dass ihr keinen Schulranzen kaufen solltet, wenn diese DIN nicht erfüllt ist. Unsere beiden Mädels haben einen kurzen Weg zur Schule, der gut ausgeleuchtet ist und bei dem sie auch keine Straße überqueren müssen. Daher haben wir beim Kauf auf die Einhaltung dieser DIN überhaupt keinen Wert gelegt. Die Relevanz dieser DIN bei eurem Schulranzenkauf hängt also ganz allein vom Schulweg ab.

Sollte eure Wahl auf einen Schulranzen fallen, der diese DIN nicht erfüllt und euer Kind dennoch z.B. einen dunklen Schulweg gehen müssen, so könnt ihr auch auf separate Reflektoren und LED-Lichter zurückgreifen, die ihr am Schulranzen befestigt.

Ergonomie und Passform

Das Rückenpolster sollte optimal an der Wirbelsäule anliegen. Nur so werden Fehlhaltungen, einseitige Belastungen und daraus resultierende Haltungsschäden und Rückenprobleme vermieden. Für ein angenehmes Tragegefühl sind die Rückenpolster ergonomisch geformt. Bei der Beratung haben wir hier große Unterschiede gesehen. Bei einigen Modellen klafften zwischen Rücken und Polster große Lücken und wir konnten selbst als Laie sehen, dass der Schulranzen für unsere Kleine nicht geeignet war. Das heißt nicht, dass diese Modelle schlecht waren, aber sie waren für die Größe und Statur unserer Kleinen einfach nicht passend. Bei einem anderen Kind widerum hätten sie optimal sein können.

Durch eine gute Polsterung der Tragegurte wird ein optimaler Sitz und eine optimale Lastverteilung gewährleistet. Die Riemen sollten mindestens 3-5 cm dick sein, da nur so die Last auf den Schultern optimal verteilt wird. Aber nicht nur die Polsterung ist entscheidend, sondern auch der Sitz. Achtet darauf, dass der Tragegurt nicht in den Brustbereich eures Kindes schneidet. Wir hatten einige Schulranzen auf, wo die Tragegurte so ungünstig geschnitten waren, dass tatsächlich ein Druck auf dem Brustbereich entstand, während die Gurte nach Außen etwas Abstanden und so keinen optimalen Halt brachten.

Brust- und Hüftgurte sorgen dafür, dass der Schulranzen auf dem Rücken nicht verrutschen kann und optimal sitzt. Gerade beim Radfahren oder Rennen würde der Schulranzen ohne diese Gurte auf dem Rücken hin und her schlenckern.

Wenn ihr einen Blick auf die Körpergröße der Kinder werft, welche mit eurem Kind eingeschult werden, dann werdet ihr sehen, wie groß die Unterschiede sind. Um dennoch immer den optimalen Sitz zu gewährleisten, haben viele Hersteller inzwischen höhenverstellbare Gurtsysteme eingefügt. So ist der Schulranzen für unterschiedliche Größen geeignet und wächst auch einige Jahre mit.

Schulranzenkauf: Auf die richtigen Gurte und Polsterungen kommt es an
Die Einstellmöglichkeiten bei guten Schulranzen bieten einen optimalen Sitz
Gewicht

Das Gewicht der Schulutensilien, die unsere Kinder täglich zur Schule tragen müssen, ist wirklich nicht gerade gering. Ich kann mich nicht erinnern, dass unsere Schulranzen auch schon so schwer waren. Da sollte der Schulranzen selbst so leicht, wie nur möglich sein.

Es gibt eine Regel, die besagt, dass der Schulranzen nicht mehr als 10% des Körpergewichtes liegen sollte. Allerdings weiß niemand so recht, auf welcher Grundlage diese Empfehlung beruht, denn es gibt keine Studien, die diesen Richtwert bestätigen.

Mein Empfehlung: Probiert vor dem Kauf nicht nur den leeren Schulranzen aus. Füllt ihn mit einigen Büchern und lasst euer Kind eine Weile mit dem kompletten Gewicht durch das Geschäft laufen. Bei unserer Beratung wurde dem Schulranzen jeweils ein Gewicht beigelegt, welches ungefähr dem späteren Gewicht des Schulmaterials entspricht.

Generell gilt natürlich: Ein leichter Schulranzen ist immer besser als ein schwerer. Das haben auch die Hersteller erkannt und überbieten sich förmlich im Kampf um den leichtesten Schulranzen.

Fassungsinhalt und Handhabung

Je mehr Stauraum der Schulranzen bietet, desto größer ist auch die Gefahr, dass dieser ausgenutzt wird und der Schulranzen schnell zu schwer wird. Ist das Fassungsvermögen allerdings zu klein, so besteht die Gefahr, dass nicht alles Notwendige seinen Platz findet oder aber das zwar alles reinpasst, aber das Kind einen kleinen Kraftakt aufwenden muss, um das Buch in der Mitte herauszuziehen. Als Empfehlung für einen „normalen“ Schulalltag sollte eine Volumen um die 20 Liter ausreichen. Aber: 20 Liter sind nicht gleich 20 Liter. Schaut euch den Innenraum genau an, denn die Aufteilung ermöglicht bei gleichem Fassungsvermögen manchmal mehr oder weniger praktisch zu nutzenden Stauraum. So hat der ergobag pack zwar 20 Liter Fassungsvermögen, der ergobag cubo mit „nur“ 19 Liter erscheint uns jedoch praktischer.

Je praktischer die Handhabung des Schulranzens für euer Kind ist, desto zufriedener ist euer Kind damit und es kommt kein Frust auf. Bei unserer Großen gab es zum Beispiel ganz viel Frust, als sie sich für ein Dreier-Federmäppchen entschieden hat und dieses zusammen mit dem notwendigen Schlamperpäppchen und der Brotdose dazu führte, dass sie ihre Hefte nicht mehr einfach aus dem Ranzen nehmen konnte. Daher solltet ihr nicht nur – wie oben beschrieben auf ein gutes Fassungsvermögen schauen, sondern auch, wie alles verstaut werden kann.

Die Innenaufteilung sowie die zusätzlichen Außentaschen (an der Seite und/oder Vorne) solltet ihr daher genau unter die Lupe nehmen. Gibt es ausreichend Möglichkeiten, die Hefte und Schreibuntensilien sowie das Frühstück und ggf. auch etwas zu Trinken unterzubringen, ohne, dass es eng wird oder erst Dinge aus dem Ranzen genommen werden müssen, bevor das Kind an das eigentliche Objekt der Begierde gelangt.

Außerdem sollten schwere Dinge, wie die Schulbücher, möglichst nah am Rücken verstaut werden können. So ist die Gewichtsverteilung ideal und euer Kind quält sich nicht beim Tragen und/oder bekommt Haltungsschäden. Für uns persönlich war es wichtig, dass die Bücher und Hefte gut geschützt werden und so haben wir auf ein separates Fach dafür geachtet. So werden Ecken und Knicke noch besser vermieden. Der Schulranzen sollte auf alle Fälle so groß sein, dass A4-formatige Bücher und Hefte Platz finden.

Auch Tragegriff, Verschluss und Deckel beeinflussen, ob ein Schulranzen praktisch ist. Kann der Schulranzen zum Beispiel auch mal kurz mit der Hand getragen werden (z.B. beim Einsteigen in den Bus); geht der Verschluss leicht auf oder zu und lässt sich der Schulranzen so weit öffnen, dass das Innere leicht zugänglich ist.

Nicht zuletzt sollten auch Material- und Verarbeitungsqualität bei der Auswahl berücksichtigt werden. Nur eine gute Verarbeitung und ein robustes Material garantieren eine lange Lebensdauer. Schließlich sind die heutigen Schulranzen keine Schnäppchen und so sollten sie schon zumindest die Grundschulzeit überleben. Das Material sollte außerdem wasserabweisend sein, so dass kleinere Regenschauer gut überstanden werden, ohne dass der Inhalt des Schulranzens durchnässt wird. Bei stärkerem Regen empfiehlt sich immer eine separate Regenhülle.

Ebenfalls kaufentscheidend beim Schulranzen: Handhabung und Gewicht
Mit einem Gewicht kann der Schulranzen unter „echten“ Bedingungen getestet

Welche Schulranzentypen gibt es?

Der Tornister: der klassische Schulranzen mit einem stabilen Kunststoffrahmen

Der Tornister ist wohl der Ursprung aller Schulranzen und -rucksäcke, der zum Teil schon unsere Großeltern durch ihre Schulzeit begleitet hat. Schulranzen eignen sich besonders gut für Grundschüler (1.-4. Klasse). Die unten aufgeführten Vorteile sprechen für sich. Allerdings gibt es nur noch wenige Modelle, die ein Tornister in Reinform sind.

Schulranzentyp: Tornister
Dieser Schulranzen von Scout entspricht nahezu einem Tornister

Vorteile

  • ein stabiler Rahmen aus Kunststoff macht den Tornister robust und widerstandsfähig
  • wasser- und schmutzabweisende Materialien wie Nylon und Polyester halten kleinen Regenschauern stand
  • durch die breite Bauart entsteht viel Stauraum und alle Schulutensilien sind jederzeit griffbereit
  • ergonomische Rückenpolster und Tragegurte vermeiden Haltungsschäden und falsche Belastungen
  • die Kastenform ermöglicht jederzeit einen sicheren Stand
  • in der Regel sind Schulranzen mit vielen Reflektoren ausgestattet und bieten somit eine optimale Sichtbarkeit

Nachteile

  • gerade für kleine und zierliche Grundschulkinder können die Schulranzen durch ihren stabilen Rahmen und ihre Breite sehr sperrig sein
  • gegenüber Schulrucksäcken wirken Ranzen meist etwas „uncool“
Der Rucksack: wenn es cool werden muss

Empfehlenswert sind Schulrucksäcke ab der weiterführenden Schule, also ab der 5. Klasse. Ab diesem Alter sind die Kinder – in der Regel – schon sehr sicher im Straßenverkehr und daher kann auf großflächige Reflektoren verzichtet werden. Natürlich haben auch die Schulrucksäcke reflektierende Flächen, aber es sind deutlich weniger, als bei den Schulranzen. Ein weiterer Grund, warum Schulrucksäcke noch nicht für Grundschüler zu empfehlen sind, sind die weniger stark ausgeprägten ergonomischen Tragegurte und Rückenpolster. Zwar befinden sich auch die Kinder in diesem Alter noch im Wachstum, aber die Muskulatur und der Knochenapparat sind bereits soweit ausgebildet, dass keine Haltungsschäden durch das Tragen eines Rucksacks hervorgerufen werden können.

Schulranzentyp: Rucksack
Auch für die Grundschüler gibt es Schulranzen, die fast einem Rucksack gleich

Vorteile

  • er ist zeitloser und moderner und dadurch viel cooler als ein Schulranzen
  • durch seine Flexibilität bietet er mehr Bewegungsfreiheit
  • ein Schulrucksack ist weniger sperrig

Nachteile

  • weniger reflektierende Fläche
  • weniger stark ausgeprägte ergonomische Tragegurte und Rückenpolster
  • weniger stabil, da der schützende Kunststoffrahmen fehlt
  • Schulhefte und -bücher können leichter knicken und Ecken bekommen
  • durch die flexible Form weniger Standfestigkeit
  • häufig durch die Verwendung eines Reißverschlusses nicht wetterfest
Der Hybride: Tornister und Rucksack vereinen ihr Bestes

Tatsächlich vereinen die hybriden Modelle die Vorteile der Schulranzen mit denen der Schulrucksäcke und ersparten somit eine Entscheidung zwischen beiden. Wert legen die Hersteller vor allem darauf, die ergonomischen Anforderungen der Muskulatur und des Körperbaus von Grundschülern mit der Flexibilität und Coolness der Schulrucksäcke zu verbinden. Da bei den Hybriden lediglich die Rücken- und Bodenplatte aus hartem Kunststoff sind, der Rest aber aus flexiblen Material kann dies gelingen. Somit sind die Hybride bestens geeignet für die Grundschule (1.-4. Klasse), aber durchaus auch darüber hinaus.

Schulranzentyp: Hybrid
Das beste aus Schulranzen und Rucksack vereinen hybride Modelle

Vorteile

  • ergonomische Rückenpartie und Tragegurte
  • stabile Rücken- und Bodenplatte aus Kunststoff
  • robust und Widerstandsfähigkeit
  • schmutz- und wasserabweisend
  • viele Reflektorflächen und somit gute Sichtbarkeit
  • Standfestigkeit bei zeitgleicher Flexibilität

Nachteile

  • ohne Extrabox sind die Schulhefte und -bücher nicht optimal vor Knicken und Ecken geschützt
Der Trolley: mit Rädern und Ausziehgriff wie auf Reisen

Das Gewicht, das die Grundschulkinder heute auf ihrem Rücken tragen müssen ist wirklich nicht ohne. Wenn ich meiner Großen den Schulranzen aufsetze, erschrecke ich mich manchmal selbst, wie schwer er ist. Nun hat unsere Große keinen weiten Schulweg und von daher ist es unkritisch. Dennoch hatte auch ich bei ihr überlegt, ob ein Trolley nicht eine Alternative wäre, um ihr das Gewicht zu ersparen. Bei meinen damaligen Recherchen habe ich dann jedoch herausgefunden, dass das Ziehen des Trolleys zu Haltungsschäden und Rückenproblemen führen kann. Denn beim Ziehen werden die Wirbelsäule und die Schulter leicht nach hinten gedreht. Somit war der Trolley bei uns dann ganz schnell aus dem Rennen. Auch beim Händler fand sich ausschließlich ein Trolleymodell, da auch der Experte von einer Nutzung abraten würde.

Vorteile

  • stabiler Kunststoffrahmen macht den Trolley robust und widerstandsfähig
  • schmutz- und wasserabweisend
  • Standfestigkeit durch feste Bodenplatte
  • viele Reflektorflächen für gute Sichtbarkeit
  • Rollfunktion erleichtert das Gewicht

Nachteile

  • kein Fokus auf ergonomische Rückenpartie und Tragegurte
  • das Ziehen des Trolleys führt zu einer unnatürlichen Haltung und somit unter Umständen zu Haltungsschäden
  • hohes Eigengewicht, welches gerade bei Treppen zum Tragen kommt
  • etwas sperrig und breit

Es gibt so vieles, was ihr bei der Auswahl eines guten Schulranzens beachten solltet. Ihr könnt das aber auch einem Experten überlassen… Geht am besten in den Fachhandel und lasst euch beraten. Über unsere Erfahrungen beim Schulranzenkauf habe ich ja bereits berichtet. In diesem Beitrag erfahrt ihr auch, für welches Schulranzenmodell wir uns in diesem Jahr entschieden haben.

Herzlichst, eure Doreen

 

Und nun interessiert mich: Worauf achtet ihr beim Schulranzenkauf am meisten?

 

Die Fotos in diesem Beitrag sind bei „emig – büro schule schenken“ entstanden. Wir bedanken uns für diese Möglichkeit.

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